WORTE VON MARICHUY ÜBER IHRE REGISTRIERUNG IM INE

Worte von Marichuy, Sprecherin des Indigenen Regierungsrates (CIG), nach Einreichung ihrer Absichtserklärung als Kandidatin vor dem INE (Instituto Nacional Electoral, Nationales Wahlinstitut)

Guten Tag compañeros, compañeras, indigene Brüder, freie und kommerzielle Medien. Wir machen gerade einen der ersten Schritte, die wir voranbringen werden. Danke, dass ihr hier anwesend seid, unterstützend, da dies ein kollektiver Vorschlag ist, von vielen.

Und ich will damit beginnen, zu sagen, um diesen ersten Schritt zu erreichen, setzten sie uns viele Hindernisse. Sie versuchten uns so zu behandeln, wie die Hohen, wie jene die da Oben regieren. Dass diese Struktur nur für sie gestaltet ist, nicht für Leute von unten, nicht für arbeitende Menschen. Noch weniger für indigene Gemeinden. Aber dennoch haben wir es geschafft, diesen Schritt zu machen. Und ich will Ihnen sagen, dass sie uns kein Bankkonto eröffnen lassen wollten, was eine der Bedingungen war, dass wir ein Konto haben mussten, und die HSBC-Bank hinderte uns, sie wollte nicht, dass wir ein Konto eröffnen und wir mussten eine andere suchen.

So sieht man, wie diese Macht manipuliert ist, nicht? Aber wir haben es dennoch geschafft und bereits einen ersten Schritt gemacht. Und, natürlich mit der Unterstützung von euch allen. Wir möchten auch deutlich machen, dass dies etwas anderes ist, dass unser Vorschlag anders ist. Es ist ein kollektiver Vorschlag, der nicht so ist, wie sie es entworfen haben, dass es eine Person ist, die spricht, die entscheidet, und getan wird, was diese Person sagt. Nicht hier.

Wir sind kollektiv vereint, nicht wahr? Deshalb ist es der Indigene Regierungsrat, in dem die Präsenz der pueblos indígenas [wörtlich „indigene Völker“, Selbstzuschreibung] in diesem großen Rat vereint ist, und es sind Ratsmitglieder, die von ihren eigenen Gemeinden vorgeschlagenen, von ihre Gemeinden aus gesehen und unterstützt werden und die Aufmerksam sein werden. Das ist das Wichtigste. Der Indigene Regierungsrat, dass er es ist, der voranschreitet. Es ist also nicht eine Person, um es ganz klar zu sagen. Wir sind eine Gruppe. Wie werden wir vorgehen? Wir werden in der Art der pueblos originarios [wörtlich „ursprüngliche Völker“, Selbstzuschreibung] voranschreiten, mit Unterstützung der Leute, mit der Unterstützung unserer Gemeinden. So wie die Feste in den Gemeinden gemacht werden, wie wir uns organisieren, um jemanden aus einer anderen Gemeinde zu empfangen, um das Amt entgegenzunehmen, genauso werden wir es machen. Es soll klar sein, dass wir keinen einzigen Peso des Nationalen Wahlinstituts entgegennehmen werden.

Und das, was wir in Angriff nehmen werden, wird mit der Unterstützung aller sein, nicht wahr? Auf diese Weise werden wir voranschreiten. Warum? Weil wir genau wissen, insbesondere jetzt, da wir gerade eine Katastrophe erlebt haben, und klar gesehen haben, dass ihnen die Leute von unten egal sind, dass sie nicht auf der Seite der Leute von unten sind. Dass sie sie vernichten und los werden wollen. So wie sie uns pueblos indígenas erledigen, wie sie uns die Pläne, Programme aufgezwungen haben, um diese Plünderung, diese Spaltung sicher zu stellen. Es ist also klar, dass für sie die Menschen von unten nicht existieren.

Und was müssen wir tun? Wir müssen uns organisieren. Das ist unser Vorschlag. Wir müssen uns organisieren und uns alle gegenseitig die Hand reichen, und mit diesem kapitalistischen System Schluss machen, mit diesem patriarchalem System, mit diesem rassistischen, klassistischen System. Denn wir erleben es am eigenem Leib. Wir müssen also nur diesen einen Schritt machen, uns organisieren, um mit diesem Vorschlag fortfahren zu können, der von den pueblos originarios kommt und keine Erfindung ist. Es ist etwas, was schon über Jahre hin gelebt wird und weshalb sie weiter existierten und weiterhin über all die Jahre existieren.

Warum haben sie uns nicht fertig gemacht? Wegen der Organisierung die wir haben und die von Jahr zu Jahr, von Jahrzehnt zu Jahrzehnt vererbt wurde. Diese Organisation also, die es in den Gemeinden gibt und die vererbt ist, wollen wir nun für alle Mexikaner*innen entwerfen. Es ist also etwas, dass in den Gemeinden schon gelebt wird, nicht, wie sie sagen, eine Erfindung. Es ist etwas, das wir bereits haben, die pueblos entwerfen diesen Vorschlag und deshalb wollen wir wie die pueblos indígenas voranschreiten, gemeinsam mit euch, mit diesem Vorschlag. Nur so werden wir vorankommen. Auch die pueblos indígenas können es nicht alleine, deshalb wird um die Unterstützung der Arbeiter*innen auf dem Land und in der Stadt gebeten. Wir müssen diese Anstrengung gemeinsam machen, um voran zu kommen und unsere Gemeinden, Stadtteile, Randbezirke, Dörfer, alle voranzubringen.

Wir müssen unsere Kräfte vereinen, gemeinsam mit den pueblos indígenas. Sie werden uns zeigen, wie wir vorangehen müssen. Auch als Frau, als Mutter, als Arbeiterin, sage ich euch, dass wir gegen diesen Machismus kämpfen müssen, gegen diesen Klassismus, gegen dieses patriarchale System, das uns um jeden Preis fertig machen, uns spalten will und sagt, dass nur die Männer es können. Und wir müssen uns organisieren. Wenn unsere pueblos diese Diskriminierung erfahren, erfahren sie um so mehr die Frauen. Und ich glaube nicht nur die Frauen der indigenen Gemeinden, ich denke auf nationaler Ebene. Deshalb geht es bei dem Kampf um die ganze Welt.

Dieser Kampf geht weit über Mexiko hinaus und macht deutlich, dass er für die ganze Welt ist. Deshalb müssen wir all diese Schmerzen, die in unseren Gemeinden, unseren pueblos geschehen, organisieren, wir müssen all diese Wut organisieren. Unsere Botschaft ist also: dass man diese Schmerzen und diese Wut organisieren muss. Nur so können wir vorankommen, compañeros. Danke.